Die Materialisation des Lichts

Piene, München, ZERO, Galerie Thomas
Foto: Galerie Thomas Modern

OTTO PIENE - FIGUR UND FARBE heißt die Ausstellung, die noch bis 23. Juli 2016 in der Galerie Thomas Modern, Türkenstraße 16, München zu sehen ist.  Der 2014 verstorbene Künstler und Anhänger der ZERO-Bewegung verwendet in diesen Werken auf den ersten Blick ungewöhnliche figürliche Darstellungen und
interpretiert in diesen noch kaum bekannten Werken seine großen künstlerischen Themen Licht, Farbe und Bewegung auf eindrucksvolle Weise neu. Die Malweise als solche übersetzt die für Piene so wichtige Vibration
des Lichts ins Bild, ganz im Sinne von Pienes Auffassung, wonach die Dinge und die Welt erst durch das Licht geschaffen werden. Darin steckt auch das Interesse an der Dematerialisierung des Kunstwerks, wie es Piene und die ZERO-Bewegung verfolgt haben.  Otto Piene selbst charakterisiert seine Papierarbeiten als "frei phrasiert" und "lebhaften Prozessen ausgesetzt". Er schreibt: "Spontaneität und Intuition - der blitzartige Einfall zur blitzartigen Verwirklichung - sind typische Elemente künstlerischer Freiheit in den Papiermedien, und spontaner, subjektiver Ausdruck ist die Folge."